Unpackaging Experience

Unboxing

Heute bestellt der Kunde gerne bequem online nachdem er unterwegs zwei bis drei Bilder angeschaut hat. Der gewünschte Artikel wird in den Warenkorb gelegt und schon ist der Einkauf erledigt. Durch die starke Verlagerung des Absatzes auf Online-Kanäle entgehen den Marken wichtige physische Berührungspunkte mit den Kunden: das Erlebnis auf dem Weg zur Filiale, das Markenerlebnis in der Filiale, ein Beratungsgespräch mit den Mitarbeitenden, das Packaging und die Haptik des Produktes.

 

Auf der einen Seite fallen Berührungspunkte weg, auf der anderen Seite ist es eine grosse Chance, als Marke direkt zu den Kunden nach Hause eingeladen zu werden. Wer freut sich nicht, wenn das lang ersehnte Paket endlich vor der Haustür steht? Dieses emotionale Erlebnis kann genutzt werden, um die Erlebniskette weiterzuführen. Bereits ein erster Blick auf den verschlossenen Karton kann die Vorfreude wecken. Für die Gestaltung des Innenlebens gibt es keine Grenzen. Die gesamte Innenfläche des Kartons steht zur freien Verfügung. Ein gelungenes Beispiel ist etwa die Schuhschachtel von Nike, deren Innenseiten ein Stadion abbilden.

 

Wie ist nun das Produkt eingewickelt? Hier arbeitet zum Beispiel die Marke Rapha mit edlem, schwarzem Seidenpapier. Am Produkt selber ist dann mit dem markentypischen rosafarbenen Band eine kleine emotionale Geschichte angebracht. Ob hochwertige Materialien für exklusive Produkte oder recyklierbares Material für umweltbewusste Marken, die Bandbreite für Füllmaterial und Einwickelmaterialien ist gross. Wer hier nicht willkürlich entscheidet, kann die Wertehaltung der Marke subtil zum Ausdruck bringen.

 

Eine sympathische Geste für den Empfänger ist eine kleine personalisierte Botschaft, etwa auf einem Hangtag oder dem Umschlag für die Begleitdokumente. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Umso mehr erstaunt es, dass das Standarderlebnis immer noch so aussieht, dass beim Öffnen des Kartons als erstes eine nackte Rechnung zum Vorschein kommt. Dem Kunden nicht nur das Produkt, sondern auch Vorfreude für dessen Nutzung mitzuliefern ist eine gute Gelegenheit, die Identifikation mit der Marke nochmals zu fördern.